Freitag, 10. November 2017

Palmgarden Dortmund: Dialog mit Dyllong

Seit Michael Dyllong 2021 den Palmgarden verlassen hat, ist das Restaurant geschlossen.


Ruhrkiesel

Dialog mit Dyllong: Unter diesem Motto hat der Dortmunder Sternekoch Michael Dyllong eine Handvoll Journalisten in das Restaurant Palmgarden in der Spielbank Hohensyburg geladen. Gemeinsam mit Marco Lippert von den „Westdeutschen Spielbanken“ stellte er anlässlich des grundlegenden Umbaus des Restaurants das neue Konzept des Hauses. Nicht nur das Ambiente des Palmgarden wurde auf die Hohe der Zeit gebracht (siehe den Post vom 10.9.2017, klick hier). Der Restaurantbereich wurde komplett vom Spielbankbereich getrennt und das neue Zweitrestaurant SYGHT eingerichtet. Im Palmgarden gibt es eine Art Separee für Gruppen, die seit jeher offene Küche durch einen Chef’s Table erweitert, von dem aus die Gäste das Treiben der Köche beobachten können.

Pressesprecher Marco Lippert von den Westdeutschen Spielbanken
und Sternekoch Michael  Dyllong


Und auch die Menü-Gestaltung wurde überarbeitet. Um seine Sterneküche so erschwinglich wie möglich zu halten, bietet Michael Dyllong nur noch ein knapp kalkuliertes Menü an, zu dem sich der Gast gewisse teure Zutaten auf Wunsch dazu bestellen kann. Ein Konzept, das bislang gut aufgegangen ist.

Für die eingeladenen gab Michael Dyllong natürlich sein Bestes. Das fünfgängige Menü war, wie es das neue Konzept vorsieht, einer kulinarischen Reise auf der Ruhr unter dem Motto Aromatic Flavour nachempfunden. Des gab Foie Gras in verschiedenen Aggregatzuständen, u.a. als Bircher Müsli mit Granny Smith, Joghurt und Haferflockenkrokant ( gleich ein fulminanter erster Gang), dann mit Avocado, Zitrus und Gurke zu einer grünen Raupe verkleideten Taschenkrebs (war wie ein lustiger Kindergeburtstag), Steinbutt ganz in monochromem Weiß, ein geradezu klassisch daherkommendes Rehfilet, das einfach schmecken musste, und zum Dessert eine Rote-Beete-Kreation mit Buttermilch. Drumherum wurden wir mit allerlei Kleinigkeiten und Grüßen aus der Küche verwöhnt: dekonstruierten und wiederaufgebauten Austern und Miesmuscheln, Beef auf einem Rinderknochen serviert, Süßigkeiten, die alles andere als süß waren, sondern nur delikat.

Über dieses wunderbare Menü hinaus gefiel dem Genießer besonders, dass der Abend so etwas wie eine Veteranen-Treff der Stadtillustrierten-Szene im Ruhrgebiet war. Fünf der acht eingeladenen Gäste hatten ihre journalistischen Anfänge in den 1980-er und 90-er Jahren bei so legendären Szene-Zeitschriften wie MRARBO, Prinz u.a. gemacht und als Musik-, Film- oder sonstige Kritiker den Gonzo-Journalismus im Ruhrgebiet in die Gänge gebracht. Diese Zeitschriften sind allerdings längst Geschichte. Und was machen die Medienrevoluzzer von einst? Sie frönen der edlen Kunst der Feinschmeckerei.
 

Gruß aus der Küche

Ruhrkiesel: Basilikumcrème umhüllt von
mit Sepia gefärbeter Kakaobutter




Gruß aus der Küche: Auster

Gruß aus der Küche: Miesmuschel

Gruß aus der Küche: Beef auf Rindsknochen

Foie Gras...

... "Bircher Müsli": Granny Smith, Joghurt, Haferflockenknusper...

...Crème Brulée

Taschenkrebs...

...Avocado, Zitrus, Gurke

Steinbutt...

...Ooops! weiß

Reh: Schwarzwurzel, Rosenkohl, Birne

(Zum Reh)

Rote Beete: Buttermilch, Ingwer, Kokos

Sweets

Sweets

Sweets

Sweets


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