Donnerstag, 5. Mai 2016

Vattertachsessen: Körrywurscht mit Körrysaft von Kalieber

Dass ausgerechnet eine Fleischmarke aus dem oldenburgischen Lastrup in den leidigen Streit, ob nun die Currywurst im Ruhrgebiet oder in Berlin erfunden wurde, eingreift, mögen die einschlägigen Enthusiasten anmaßend finden. Der Genießer hat dieses kulinarische Scharmützel schon immer für Kokolores gehalten. Besonders, dass die Küche des Ruhrgebiets durch ein armes Würstchen, das es an jeder Tankstelle gibt, symbolisiert werden soll, scheint ihm für ziemlich dürftig.

 Die Körrywurscht ist eine vorgebrühte Grill- bzw. Bratwurst

Das, was die Körrywurscht von Kalieber in Wirklichkeit ausmacht und was den Genießer für dieses Produkt einnimmt, ist weniger die esstechnische Folklore, sondern die super Zutaten, die verarbeitet werden. Das Fleisch für die vorgebrühte feine Grill- bzw. Bratwurst stammt nämlich vom Bunten Bentheimer Schwein, einer früher auch im Ruhrgebiet weit verbreiteten Rasse, die in den letzten 50 Jahren aber weitgehend verschwunden war. Aufgrund des hohen Fettanteils, der das Fleisch zwar äußerst schmackhaft macht, Schlankheitsfanatiker jedoch die Nase rümpfen lässt, und des unberechenbaren Wachstums der Tiere ist es für die gängige industrielle Schweinemast kaum geeignet. Erst seitdem Slow Food das Bunte Bentheimer als eine vom Aussterben bedrohte Nutztierrasse in seine Arche des Geschmacks aufgenommen hat und der Verein zur Erhaltung des Bunten Bentheimer Schweines e.V., in dem Kalieber Mitglied ist, die Rasse intensiv fördert, gelangt sie wieder auf den Markt.

 Exklusives Vattertachsessen auf dem Balkon

Doch neben dem ausgesuchten Fleisch ist die „Körrywurscht“ auch fantasievoll und überzeugend gewürzt. Der Curry ist schon drin, und neben Orangenschalen sorgen getrocknete Äpfel und Früchtetee-Extrakt(!) für eine einmalige Fruchtigkeit. Und auch im „Körrysaft“, der die Wurst als Sauce ergänzt, findet man all diese Zutaten, und bei aller Schärfe sorgen Mango-Chutney und Apfel-Cider-Essig für ein fruchtiges Süß-Säuer-Spiel. Der Genießer findet, der Körrysaft ist weit mehr als eine bloße Currysauce. Er würde ihn auch als Tomatensauce über seine Spaghetti gießen.

So wurde die Verkostung der Kalieber ein richtig leckeres Vattertachsessen auf dem Balkon des Genießers, bei dem weit mehr als eine Wurst den Weg des Gerechten ging. Wer weiß, vielleicht muss der Streit, woher die Currywurst kommt, neu geschrieben werden. Vielleicht heißt es bald, nicht aus dem Ruhrgebiet oder aus Berlin, sondern aus Lastrup im Oldenburger Land.

www.kalieber.de

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