Montag, 23. Mai 2016

Ruhrgebietswein: Glück Auf Küwee

Nadine von "Weine vor Freude"
präsentiert die Glück Auf Küwees

Gerade noch rechtzeitig, bevor gestern das Festival „Weine vor Freude“ im Bochumer Jahrhunderthaus (hier ein schöner Bericht in der WAZ) seine Pforten schloss, konnte der Genießer noch die Glück Auf Küwees probieren – vier Weine, die das Team um Oliver Sopalla in Zusammenarbeit mit vier Winzern als typische Weine fürs Ruhrgebiet kreiert hatte. Finanziert wurde das Ganze durch Crowdfunding im Internet.

4 x Küwee: Secco, Weiß-, Rosé- und Rotwein

Dabei ging es um einen Weißwein aus den Rebsorten Müller-Thurgau und Silvaner des Winzers Jürgen Graf vom Weingut Graf von Weyher in der Pfalz, einen Rosé aus Portugieser und Spätburgunder des Winzers Daniel Schmitt vom Weingut Schmitt in Rheinhessen, einen Rotwein aus Portugieser und Spätburgunder des Weinguts Peth-Wetz in Rheinhessen und einen Secco aus Weißburgunder und Kerner des Winzers Henrik Schweder vom Weingut Schweder in der Pfalz.

Ums kurz und bündig zu sagen, der Genießer war von den professionell gemachten Cuvées positiv überrascht. Ob sie typisch für den Geschmack der Weinfreunde im Ruhrgebiet sind, sei einmal dahingestellt – der Genießer kennt genügend Weinenthusiasten in der Region mit sehr ausgeprägten Präferenzen. Es scheint vielmehr so zu sein, dass hier eine neue Generation an den Wein herangeführt werden soll, so wie sich das gesamte Weinfestival an das Szenepublikum wendet, das sich in der Universitätsstadt Bochum um das Bermudadreieck herum entwickelt hat.

Glück Auf Küwee – das sind Weine, die die Generation Nutella für die Generation Burger entwickelt hat. Nicht fordernd, sondern fruchtig, nicht irritierend, sondern lecker. Das süß-saure Spiel geht es immer auf Nummer Sicher ins eher Liebliche, sprich Fein-Herbe hinein. Gut gekühlt ist das eine animierende Angelegenheit. Auf keiner Party werden diese Weine stehen gelassen, Jungen wie auch Mädchen werden ihren Spaß dran haben. (Nebenbei gesagt: Weißwein, Secco und Rosé hätte ich auch ohne Probleme meiner Mutter anbieten können – die wäre in diesem Jahr 100 geworden.) Dem Genießer schmeckte, nicht gerade überraschend, der Rote am besten. Der Spätburgunder brachte eine schöne rauchige Note ins Spiel. 

Ich musste daran denken, wie wir früher nach den Weinproben bei Mövenpick im Dortmunder Indu-Park bei Burger King einkehrten. Die Weine, die wir dazu mitbrachten, waren vielleicht anspruchsvoller, weil bestimmt doppelt so teuer – heute hätte man an den Food Trucks, die fürs Catering des Weinfestivals zuständig waren, aber bessere Burger bekommen.

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