Sonntag, 15. November 2015

Neu in Bochum: Seitenblick an der Dorfkirche Stiepel

Das Restaurant ist seit Mitte Januar 2020 geschlossen.

Symphonie der Herbstaromen: Pilz-Consommée im Seitenblick.

Die Dorfkirche in Bochum-Stiepel mit ihren mittelalterlichen Wandmalereien ist aufgrund ihrer 1000-jährigen Geschichte sicherlich einer der wichtigsten spirituellen Orte im Ruhrgebiet, doch der Gastronomie vor dem Tor zu dem romantischen Kirchhof hat das in letzter Zeit nur wenig Segen gebracht. Die – wenigstens von vorne – nicht weniger romantische Bruchstein-Location „Zum Wilhelmstein“ war in den letzten Jahren trotz ihrer exponierten Lage ein gastronomischer Wanderpokal. Zuletzt scheiterte hier das ambitionierte Projekt „Heimat“. Seit etwa zwei Wochen herrscht aber wieder Leben im Laden. Die Teestube „Seitenblick“, mitten in der Essener City im Schatten des Grillo-Theaters gelegen, eröffnete im Bochumer Ruhrtal eine ländliche Filiale. Bodenständigkeit ist nach wie vor angesagt, Vorbild für die Küche sind die süddeutschen „Besenstuben“, kurzzeitig zum Restaurant umfunktionierte Bauernhöfe.

 Romantik in Bochum: Seitenblick an der Stiepeler Dorfkirche.

An beiden Standorten gibt es eine große Auswahl an Tee- und Kaffeesorten sowie größeren und kleineren Speisen, die den ökologie- und ernährungsbewussten, Muße und Ruhe suchenden Genießer glücklich machen kann. So stehen zahlreiche vegetarische Gerichte (aber nicht nur) auf der Karte, die Kaffeespezialitäten werden mit normaler, laktosefreier oder Sojamilch angeboten. Nachmittags gibt es nicht nur für die zahlreichen Spaziergänger hausgemachte Kuchen. Mit besonderem Stolz wird darauf hingewiesen, dass alles in der eigenen Küche nur mit besten Zutaten selbst gekocht wird.

Und ein entsprechendes Unikat war dann auch das Mittagessen, dass der Genießer am Freitag zu sich nehmen konnte.

Witzig: Suppe im Weckglas.

 Wie gemalt: Königsberger Klopse

 Edler Muckefuck: Milch-Getreidekaffee 

 Den Auftakt machte eine Pilz-Consommée, die mit viel Witz mit reichlich Kräutern in einem gläsernen Weckglas serviert wurde – eine wunderbare Symphonie der Herbstaromen. Den Hauptgang bildete ein Gericht wie bei Muttern, Königsberger Klopse mit Salzkartoffeln und Roter Bete im Extraschälchen. Der Teller sah aus wie gemalt, nur hatte der Koch ein wenig zu tief in den Salztopf gegriffen. Vielleicht war er ja verliebt, was ihm verziehen sein mögen. Ich bin mir sicher, da wird sich noch die richtige Routine einstellen. Versöhnlich war dann der Getreide-Milchkaffee zum Nachtisch. Der edle Muckefuck schmeckte einfach fantastisch und machte Arabica oder Robusta glatt vergessen.

Seitenblick, Gräfin-Imma-Str. 212, 44797 Bochum-Stiepel. Mo-Fr 15-22 Uhr, Sa und So 10-22 Uhr. 0234/91794126. www.seitenblick-bochum.de

 Stiepeler Dorfkirche

Mittelalterliche Wandmalereien

Burg Blankenstein am gegenüberliegenden Ruhrufer


1 Kommentar:

  1. Das Essen war fantastisch, die Atmosphäre elegand. Ich empfehle jedem die erstklassigen Flammkuchen

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