Dienstag, 10. November 2009

„Landhaus Höppeler“ in Mülheim-Mintard


Für eine kleine Nachfeier des 60. Geburtstags seiner Schwester hatte der Genießer am Sonntag pflichtgemäß das zur Zeit wohl beste Restaurant in Mülheim ausgewählt, das „Landhaus Höppeler“. Seit knapp drei Jahren betreibt Peter Höppeler, der vorher jahrelang mit dem „Petit Restaurant“ in Kettwig für französische Lebensart sorgte, dieses gemütliche (Ausflugs-)Lokal an der Ruhr zwischen Mintarder Brücke und Schloss Hugenpoet. Als Eurotoques-Koch hat es sich jetzt der „frischen regionalen Küche“ verschrieben, die er aber mit französischer Sorgfalt präsentiert. Am „Landhaus Höppeler“ hätte sicher der gute alte Cournansky, der Vater aller Gastrokritiker, seine Freude gehabt, als er sich Anfang des 20. Jahrhunderts erstmals auf die Reifen machte, um für den Pneu-Fabrikanten Michelin die Regionalküchen seines Heimatlandes zu erkunden.

Sonntagmittag war das große, wie ein bürgerliches Wohnzimmer eingerichtete Lokal so gut wie voll, so dass wir nur einen Tisch im Gang zwischen Thekenraum und Saal bekommen konnten. Aber das war angesichts der Speisen, die wir mit Appetit und Behagen verspeisten, sofort wie weggewischt. Als Vorspeise wurde die herrliche Rinderconsomée mit Blutwurst-Maultasche (6,50 Euro) bestellt, doch der Genießer konnte nicht umhin, die Weinbergschnecken mit Ackergemüse und Champignons auf einer zwar nicht ganz saisongemäßen, aber köstlichen Bärlauchsauce (13 Euro) zu probieren. Schließlich stammten die Schnecken aus der „Grafschafter Schneckenzucht“, dem einzigen Betrieb dieser Art in NRW und eine der schönsten kulinarischen Neugründungen im Ruhrgebiet der letzten Zeit.

Hauptgänge

Als Hauptgänge gab es jahreszeitgemäß Gänsebraten (1) mit Kloß, Maronen, Backapfel und Rotkohl (18 Euro), krossgebratene Klosterente (2) auf Kirschsauce mit Rosenkohl á la crème und Knusperpüree (16 Euro) sowie Mintarder Senfrostbraten (3) vom Piemonteser Rind mit Wirsing und Röstkartoffeln (17 Euro). Das Geflügel war weich, saftig und fiel vom Knochen, der Braten war ein köstliches (und riesiges) Stück Rind, innen etwas tief rosa, außen mit einer knusprigen Senfkruste versehen. Fantasievoll die Beilagen: der Wirsing war mit Kürbiswürfeln gefüllt, das Kartoffelpüree zu knusprig-würzigen Talern aufgebacken. Den Abschluss des gediegenen Mittagessens bildeten dann drei süße Verführungen: Crème brulée (1) mit Rotweinpflaumen, in einer Kaffeetasse serviert (6 Euro), eine pochierte Williams-Christ-Birne (2)mit einem köstlichen Karamelleis und Schoko-Vanillesauce (7 Euro) sowie der Landhaus-Eisbecher (3) mit Früchten und Sahne (5,50 Euro).

Desserts

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